Emslandtour 2022: Drei Tage auf Hase und Ems
Die niedersächsische Kreisstadt Meppen liegt im Zentrum des Emslands an der Mündung der Hase in die Ems – ein idealer Ausgangspunkt für ausgedehnte Paddeltouren in reizvoller Umgebung mit viel Natur. Hier haben neun KWH-Mitglieder vom 13. bis 16. April 2022 ihr Standquartier im KNAUS Campingpark aufgeschlagen, um beide Flüsse vom Boot aus zu erkunden. Nachdem die sieben Erwachsenen und zwei Kinder am Mittwoch vor Ostern spätnachmittags mit ihren sieben Booten in Meppen angekommen waren und ihre Mobilheime und Hotelzimmer bezogen hatten, stärkte sich die Gruppe beim gemeinsamem Abendessen im Campingpark und plante die kommenden Tage.
Tag 1: 25 Kilometer auf der Hase von Haselünne-Bückelte nach Meppen
Die erste Fahrt ging am Donnerstag, 14. April über 25 Kilometer auf der Hase von Haselünne-Bückelte zum Standquartier nach Meppen, das über einen eigenen Anleger direkt an der Ems verfügt. Die Paddlerinnen und Paddler ließen es zunächst gemütlich angehen: Statt wie geplant um elf war die Gruppe erst um zwölf Uhr auf dem Wasser. Der Einstieg erwies sich als etwas holprig, da der Zugang zum Steg überspült und matschig war – und dementsprechend rutschig. Dafür zeigte sich das Wetter für die Jahreszeit ausgesprochen freundlich, und spätestens nach der frühen Pause am Rastplatz Lehrte waren alle Mitreisenden einschließlich der beiden Jungs im Alter von acht und zwölf Jahren in bester Paddellaune.
Von nun an ging es zügig vorwärts, und jedes Schild am Ufer der stark gewundenen Hase, das den nächsten halben Flusskilometer auswies, wurde vor allem von der Jugend laut jubelnd gefeiert. Auf den letzten Kilometern der Fahrt passierte die Gruppe eine besondere Attraktion: die Höltingmühle auf der Landzunge zwischen Hase und Dortmund-Ems-Kanal – einen ursprünglich vermutlich im Jahr 1639 errichteten und später hierher versetzten Wallholländer, der als Meppener Wahrzeichen in keinem Emsland-Reiseprospekt fehlen darf. Nach insgesamt gut fünf Stunden endete die Fahrt um kurz nach 17 Uhr mit dem Anlegen am Campingpark.
Tag 2: 19 Kilometer auf der Ems von Geeste-Dalum nach Meppen
Der zweite Paddeltag am Karfreitag, 15. April führte die Teilnehmenden auf der Ems von Geeste-Dalum nach Meppen. Start auf dem Wasser: 11.30 Uhr. Das Wetter: deutlich kühler als am Vortag, Schals und Mützen waren gefragt. Anders als an der Hase fehlte es hier – offenbar saisonal bedingt – noch nahezu komplett an Stegen. Das hat das Ein- und Umsetzen an den beiden Sohlabstürzen in Groß und Klein Hesepe zu einem echten – und zum Teil auch nicht ganz ungefährlichen – Abenteuer gemacht, besonders beim Einsetzen in den stark bewegten Fluss direkt hinter den Wasserrädern in Klein Hesepe. Doch am Ende hat alles reibungslos und ohne größere Zwischenfälle geklappt – wohl nicht zuletzt auch dank des geduldigen und rücksichtsvollen Miteinanders der gesamten Gruppe.
Die Ems ist ein ganzes Stück breiter als ihr Nebenfluss Hase und bietet vom Wasser aus einen hervorragenden Weitblick über die flache Landschaft ringsum. Auffällig waren die vielen Schwäne, die sich den Fluss mit der Paddelgruppe teilten: Mehr als ein Dutzend der majestätischen Wasservögel konnten in dichter Folge beobachtet werden. Nach 19 Kilometern und fünf Stunden Fahrt einschließlich Pausen legte die Gruppe um 16.30 Uhr abermals an ihrem Standquartier an und ließ den Tag bei einem gemütlichen Abendessen im Meppener Bootshaus ausklingen.
Tag 3: 9 Kilometer auf der Ems und dem Ems-Altarm Roheide-Ost
Für Ostersamstag, 16. April war eigentlich nur noch die Rückreise nach Hannover geplant. Doch nachdem das Wetter am Karfreitag doch etwas zu wünschen übrig gelassen hatte, lockten an diesem Morgen schönster Sonnenschein und frühsommerliche Temperaturen. Viel zu schade, um gleich stundenlang im Auto zu sitzen! Und so zog es die Paddlerinnen und Paddler nach einem Frühstück im Freien doch noch einmal auf die Ems und ihren Altarm Roheide-Ost. Start der neun Kilometer langen Fahrt war um 10.30 Uhr direkt am Campingpark-Anleger.
Mit der Strömung fiel das Paddeln leicht und der Altarm war schnell erreicht. Der Rückweg nach der Kehrtwende kurz vor Erreichen des Yachthafens erforderte da schon deutlich mehr sportlichen Einsatz – vor allem im Zweier mit Kind an Bord. Dennoch hat niemand aus der Gruppe den zweistündigen Extra-Ausflug bereut, bei dem sich das Emsland und seine Kreisstadt Meppen noch einmal von ihrer besten Seite präsentiert haben. Einen schöneren Auftakt ins Osterwochenende hätte man sich kaum wünschen können!